Jedes Jahr im September lädt uns der Welttag der sexuellen Gesundheit dazu ein, über eine lebenswichtige Komponente unserer Gesundheit nachzudenken, die oft vernachlässigt wird: die sexuelle Gesundheit. Aus genau diesem Grund wurde der Welttag der sexuellen Gesundheit auch ins Leben gerufen. Er soll ein Bewusstsein schaffen und aufklären, und zeigen, wie wichtig ein offener und aufgeklärter Umgang mit Sexualität ist.
Indem wir uns mit unserer sexuellen Gesundheit beschäftigen, gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einem erfüllten und gesunden Leben. In diesem Artikel geht es uns darum, Mythen zu entlarven, Wissen zu teilen und die sexuelle Vielfalt zu feiern, indem wir uns selbst und andere respektieren. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir herausfinden, wie eine positive Einstellung zur Sexualität unsere Beziehungen stärken, unser Selbstwertgefühl steigern und zu unserer allgemeinen Gesundheit beitragen kann.
Was bedeutet sexuelle Gesundheit?
Der Begriff sexuelle Gesundheit ist breit gefasst. Es geht dabei um viel mehr als um die Abwesenheit von Krankheiten oder sexuelle Funktionsstörungen, nämlich um einen positiven und respektvollen Umgang mit Sexualität und sexuellen Beziehungen sowie die Möglichkeit, angenehme und sichere sexuelle Erfahrungen zu machen, die frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt sind.
Der Begriff sexuelle Gesundheit hat mehrere Ebenen:
Auf körperlicher Ebene bedeutet sexuelle Gesundheit nicht nur, Infektionen oder sexuell übertragbare Krankheiten zu vermeiden, sondern auch ein befriedigendes Sexualleben zu feiern. Das bedeutet auch, dass der Prävention durch eine umfassende Sexualerziehung und den Zugang zu geeigneten Verhütungsmitteln große Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Auf emotionaler Ebene steht sexuelle Gesundheit für einen gesunden Umgang mit sämtlichen Emotionen, die mit Sexualität und Beziehungen verbunden sind. Es geht darum, die eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Grenzen konstruktiv und ohne Angst verurteilt zu werden ausdrücken zu können. Dazu gehört auch die Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen und führen zu können, die auf gegenseitigem Respekt und sexueller Selbstbestimmung basieren.
Die sexuelle Gesundheit hat außerdem eine mentale Dimension. Dabei geht es um unsere Wahrnehmung von Sexualität und darum, wie unsere Gedanken und Überzeugungen unser sexuelles Wohlbefinden beeinflussen. Eine positive Einstellung und ein gutes Selbstwertgefühl zum Beispiel tragen zu einer erfüllenden sexuellen Erfahrung bei.
Zu guter Letzt hat die sexuelle Gesundheit auch eine soziale Dimension. Sie hebt die Bedeutung der Gemeinschaft und der Gesellschaft für unser Sexleben hervor. Soziale Normen, verfügbare Unterstützungsangebote und Bildung spielen eine herausragende Rolle dabei, wie wir unsere Sexualität leben. Das Bewusstsein für und die Akzeptanz von sexueller Vielfalt zum Beispiel tragen zu einer integrativeren und respektvolleren Gesellschaft bei.
Faktencheck: sexuelle Gesundheit
Es gibt zahlreiche Mythen und Behauptungen zum Thema sexuelle Gesundheit, die wiederum unser Verständnis von Sexualität beeinträchtigen können. Wir haben für Sie den Faktencheck gemacht:
Behauptung Nr. 1: Enthaltsamkeit ist die einzige zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung
Bei richtiger Anwendung bieten mehrere Verhütungsmethoden einen wirksamen Schutz vor ungewollten Schwangerschaften. Enthaltsamkeit zählt zwar dazu, ist aber nicht die einzige Methode. Sie müssen also nicht komplett auf Sex verzichten, wenn Sie kein Kind haben möchten, sondern können, ganz nach Ihren Bedürfnissen und Vorlieben, unter verschiedenen Verhütungsmitteln wählen.
Behauptung Nr. 2: Nur bei ständig wechselnden Partnern besteht ein Risiko, sich mit Geschlechtskrankheiten anzustecken
Geschlechtskrankheiten können jeden treffen, unabhängig von der Anzahl der Partner. Ein wirksamer Schutz und regelmäßige Tests sind also für alle wichtig, auch für diejenigen, die in monogamen Beziehungen leben, da ein einziges Mal ausreicht, um eine Infektion zu übertragen oder sich anzustecken.
Behauptung Nr. 3: Sex ist nur was für junge Leute
Sexualität ist ein integraler Bestandteil des menschlichen Lebens in jedem Alter. Sexuelle Wünsche und Bedürfnisse verschwinden nicht mit dem Alter; sie verändern sich. Die eigene Sexualität in allen Lebensphasen auszuleben, ist entscheidend für die sexuelle Gesundheit.
Behauptung Nr. 4: Sexualstörungen können nicht behandelt werden
Viele glauben fälschlicherweise, dass sexuelle Funktionsstörungen nicht behandelt werden können. In Wahrheit können die meisten Sexualstörungen mit der richtigen Unterstützung, Kommunikation und, wenn nötig, professioneller Hilfe gut behandelt und gelöst werden, sodass ein erfüllendes Sexualleben möglich ist.
Diese Behauptungen und viele andere halten sich hartnäckig. Das führt dazu, dass Missverständnisse, unbegründete Ängste und eine Stigmatisierung rund um die sexuelle Gesundheit entstehen. Indem wir uns informieren und auf Fakten basierende Informationen austauschen, können wir alle zu einer offeneren Gesellschaft beitragen, die die sexuelle Vielfalt akzeptiert und feiert.
Sexspielzeug zur Förderung der sexuellen Gesundheit
Sexspielzeuge sind wunderbare Hilfsmittel, um die eigene Sexualität neu zu entdecken und das gemeinsame Sexleben und die Kommunikation innerhalb der Beziehung zu verbessern.
Indem Sie Sexspielzeug für die Solo-Nutzung oder die gemeinsame Nutzung in Ihr Sexleben einbinden, öffnen Sie gleichzeitig die Tür zu neuen Dimensionen der Lust und der sexuellen Befriedigung. Sie entdecken neue Möglichkeiten, Lust zu geben und zu empfangen und erkunden damit unbekannte Aspekte Ihrer Sexualität. Gleichzeitig stärkt dies die Bindung und das gegenseitige Verständnis in der Beziehung.
Indem Sie sich für qualitativ hochwertiges Sexspielzeug entscheiden, das aus sicheren und ungiftigen Materialien hergestellt wird, kann eine angenehme und risikofreie Nutzungserfahrung sichergestellt werden. Die richtige Reinigung von Sextoys vor und nach jedem Gebrauch ist entscheidend für die sexuelle Gesundheit. Es wird empfohlen, bei der Reinigung, Pflege und Aufbewahrung dieser Produkte die Anweisungen des Herstellers zu befolgen.
Sexspielzeuge dienen aber nicht nur dem körperlichen Vergnügen. Sie sind auch wertvolle Werkzeuge zur Selbsterkundung und zur Überwindung von Tabus. Sie ermöglichen es den Nutzern, selbst herauszufinden, was ihnen Lust bereitet, den eigenen Körper neu zu entdecken und mit Stereotypen rund um Selbstbefriedigung und sexuelle Lust zu brechen. Dies kann zu einem besseren Selbstwertgefühl und zur Akzeptanz des eigenen Körpers und damit zu einer erfüllteren Sexualität beitragen.
Tipps für die sexuelle Gesundheit
Ein gesundes Sexleben braucht eine solide Grundlage bestehend aus gegenseitigem Respekt, einer offenen Kommunikation und sexueller Selbstbestimmung.
Die sexuelle Selbstbestimmung ist die Grundvoraussetzung für jede sexuelle Interaktion. Das bedeutet, dass sich alle Beteiligten ganz bewusst für jede einzelne Phase der sexuellen Interaktion entscheiden. Dabei ist es von grundlegender Bedeutung, die eigenen Grenzen sowie die Grenzen von Partnerin oder Partner genau zu kennen und zu respektieren.
Wer mit seinem Partner oder seiner Partnerin offen über die eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Grenzen spricht, schafft ein Umfeld, in dem sich Lust und Liebe ganz frei entwickeln können. Dazu gehört auch, die eigenen Vorlieben zu nennen, über sexuelle Gesundheit und regelmäßige Tests auf Geschlechtskrankheiten zu sprechen und die Erwartungen an die Beziehung klar und deutlich zu kommunizieren.
Um es Ihnen leichter zu machen, die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben zu ermitteln, haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengestellt:
- Selbstreflexion: Lesen Sie sich ein, reflektieren Sie das Gelesene und experimentieren Sie herum, indem Sie selbst Hand anlegen. Selbstbefriedigung ist eine wunderbare Möglichkeit, herauszufinden, was einem selbst Lust und Befriedigung verschafft.
- Sich informieren: Sich aus zuverlässigen Quellen über Sexualität, verschiedene Arten von Sexualpraktiken und sexuelle Gesundheit zu informieren, kann helfen, Tabus zu durchbrechen und die eigenen Wünsche und Vorlieben besser zu verstehen.
- Zuhören und Offenheit zeigen: Indem Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin zuhören und Gespräche mit Offenheit angehen, zeigen Sie, wie wichtig Ihnen das gegenseitige Verständnis und die Bindung in der Beziehung sind.
Anlässlich des Welttags zur sexuellen Gesundheit haben wir uns ausgiebig mit dem Thema beschäftigt und dabei festgestellt, dass jeder Schritt in Richtung eines besseren Verständnisses und einer besseren Akzeptanz unserer Sexualität ein Schritt in Richtung eines verbesserten allgemeinen Wohlbefindens ist. Die sexuelle Gesundheit mit ihren vielen Facetten verdient es, in unserem Leben und in unserer Gesellschaft anerkannt und wertgeschätzt zu werden.
Dazu reicht aber ein Tag im Jahr nicht aus. Daher möchten wir Sie dazu aufrufen, sich immer wieder neu mit der sexuellen Gesundheit zu befassen. Machen Sie die sexuelle Gesundheit zu einem wiederkehrenden Thema, denn für ein gesundes Sexleben braucht es regelmäßigen Einsatz sowie ständiges Wohlwollen sich selbst und den anderen gegenüber.