Brustkrebsfrüherkennung: die Brust richtig abtasten

Brustkrebsfrüherkennung

Schon seit einigen Jahren steht der Oktober als Brustkrebsmonat ganz im Zeichen der Krebsfrüherkennung. Brustkrebs betrifft weltweit eine von acht Frauen. Die Brustkrebsfrüherkennung ist also eine wichtige Maßnahme, um die Heilungschancen der betroffenen Frauen zu verbessern.

Die Selbstuntersuchung der Brust ist zwar kein Ersatz für medizinische Screening-Methoden. Es ist aber eine einfache und schnelle Untersuchung, die jede Frau problemlos selbst durchführen kann. Beim Abtasten der Brust lernt man den eigenen Körper kennen, sodass im Ernstfall mögliche Abweichungen von der Norm besser erkannt werden können. Wir finden, dass der Brustkrebsmonat Oktober der perfekte Anlass ist, sich einen Moment Zeit zu nehmen, um sich mit der Selbstuntersuchung der Brust auseinanderzusetzen.

Das bringt die Selbstuntersuchung der Brust

Veränderungen frühzeitig erkennen

Die Selbstuntersuchung der Brust ist eine der einfachsten Methoden, um Veränderungen in der Brust festzustellen. Nicht jede Veränderung, die beim Abtasten der Brust auffällt, ist zwangsläufig ein Tumor. Aber das frühzeitige Erkennen von zum Beispiel Gewebeveränderungen und deren Beurteilung durch einen Experten ermöglichen, dass schnell gehandelt werden kann. Wird bei den nachfolgenden Untersuchungen festgestellt, dass es sich bei der Veränderung tatsächlich um Krebs handelt, erhöht eine frühzeitige Erkennung und Behandlung die Chancen auf Heilung und minimalinvasive Behandlungsmethoden erheblich.

Den eigenen Körper besser kennenlernen

Abgesehen vom Ertasten von Veränderungen im Brustgewebe bietet die Selbstuntersuchung der Brust auch die Möglichkeit, den eigenen Körper besser kennenzulernen. Wird die eigene Brust regelmäßig selbst untersucht, können Abweichungen von der Norm schneller und besser festgestellt werden. So fallen auch kleinste Veränderungen auf.

Andere Methoden der Krebsfrüherkennung ergänzen

Die Selbstuntersuchung der Brust ist natürlich kein Ersatz für die normalen Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen mittels Ultraschall, Mammografien und weiteren Screening-Methoden. Aber sie ist eine gute Ergänzung und eine niedrigschwellige Maßnahme für jede Frau. So können Sie Ihre Brust beispielsweise monatlich zuhause abtasten, während eine Mammografie normalerweise nur alle zwei Jahre durchgeführt wird. Indem offizielle Screening-Untersuchungen mit dem Abtasten der Brüste zuhause kombiniert werden, steigern Sie die Chancen auf eine frühzeitige Diagnose und eine optimale Behandlung der Erkrankung erheblich.

Die Selbstuntersuchung der Brust vorbereiten

Der richtige Zeitpunkt

Der erste Schritt zur Selbstuntersuchung der Brust ist die Wahl des passenden Zeitpunkts. Wenn Sie zu den menstruierenden Frauen zählen, sollten Sie die Selbstuntersuchung idealerweise wenige Tage nach Ende der Blutung durchführen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Brüste weicher und weniger empfindlich, was das Abtasten erleichtert. Wenn Sie zu den nicht mehr menstruierenden Frauen gehören, können Sie sich aussuchen, wann Sie Ihre Brüste abtasten möchten. Wichtig ist, dass die Selbstuntersuchung regelmäßig stattfindet, zum Beispiel jeden Monat zu einem bestimmten Tag.

Der passende Ort

Bevor Sie loslegen, suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie für die Dauer der Selbstuntersuchung ungestört sind. Der Raum sollte optimal ausgeleuchtet sein und über einen Spiegel verfügen, damit Sie mögliche Veränderungen der Haut oder der Brustform gut sehen können. Machen Sie es sich für die Selbstuntersuchung außerdem so gemütlich wie möglich und wählen Sie Kleidung, die Sie gut an- und ausziehen können.

Die Selbstuntersuchung der Brust in einzelnen Schritten

Betrachten Sie Ihre Brüste: Stellen Sie sich vor einen Spiegel und schauen Sie sich Ihre Brüste gut an. Achten Sie auf Veränderungen in Bezug auf Größe, Form, Hautfarbe und Hautstruktur.


Tasten Sie eine Brust ab: Tasten Sie eine Ihrer beiden Brüste ab. Verwenden Sie dazu die drei mittleren Finger Ihrer Hand und tasten Sie Brust und Achselhöhle ab. Führen Sie dabei leicht kreisende Bewegungen aus. Beginnen Sie außen und bewegen Sie sich anschließend langsam Richtung Mitte.


Untersuchen Sie die Brustwarze: Legen Sie Daumen und Zeigefinger an die Brustwarze und üben Sie leichten Druck aus, um nachzuprüfen, ob eine ungewöhnliche Flüssigkeit austritt oder Sie Schmerzen empfinden.


Wiederholen Sie die Selbstuntersuchung: Tasten Sie danach die andere Brust auf dieselbe Weise ab.

Und danach?

Machen Sie sich Notizen zu möglichen Veränderungen

Halten Sie schriftlich fest, wie Sie Ihre Brust beim Abtasten wahrnehmen und ob Sie leichte Veränderungen festgestellt haben. Indem Sie sich bei jeder Selbstuntersuchung Notizen machen, können Sie mitverfolgen, wie sich Ihre Brüste entwickeln. Notieren Sie dabei das Datum der Selbstuntersuchung sowie jede kleinste Veränderung. So können Sie selbst ermitteln, wie sich Ihre Brust zum Beispiel im Laufe des weiblichen Zyklus verändert und ob eine Veränderung medizinisch untersucht werden sollte.

Vereinbaren Sie gegebenenfalls einen Termin beim Arzt

Die Selbstuntersuchung der Brust ist eine hervorragende Methode zur Überwachung des Zustands Ihrer Brüste. Sie ersetzt aber nicht die Untersuchung durch einen Arzt. Sobald Sie etwas feststellen, was Ihnen merkwürdig vorkommt, vereinbaren Sie umgehend einen Termin bei Ihrem Arzt. Denken Sie auch unbedingt an die Vorsorgeuntersuchung bei Ihrem Frauenarzt einmal pro Jahr.

Was dem weiblichen Zyklus zuzuschreiben ist und was abgeklärt werden sollte

Vergrößerte, empfindliche oder schmerzhafte Brüste sind im weiblichen Zyklus ganz normal. Diese Veränderungen betreffen außerdem in der Regel beide Brüste und verschwinden mit dem Ende der Blutung wieder. Ertasten Sie hingegen zum Beispiel eine Verhärtung in der Brust oder stellen Sie Veränderungen an der Haut fest, sollten Sie dies umgehend medizinisch abklären lassen.