Viele können sich nicht vorstellen, bei der analen Stimulation oder bei Analsex Spaß und Lust empfinden zu können. Doch fernab von allen Vorurteilen bietet Anal Play eine breite Palette an sehr bereichernden Erfahrungen und Gefühlen, die allen offenstehen, die gerne Neues ausprobieren möchten. Das LOVE Team begleitet Sie sehr gerne Schritt für Schritt bei Ihren Experimenten mit Anal Play und räumt dabei mit den zehn größten Vorurteilen über Analsex auf.
Das Vorurteil: Die anale Stimulation ist nur etwas für schwule Männer
Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist die anale Stimulation keine Sexpraktik, die nur schwulen Männern vorbehalten ist. Schließlich hat jeder Mann, ob heterosexuell, bisexuell oder homosexuell, eine Prostata, die bei der analen Stimulation eine Schlüsselrolle einnimmt!
Die Massage der Prostata, die entweder mit einem speziellen Sexspielzeug oder einfach mit dem Finger durchgeführt wird, kann für alle Männer äußerst angenehm sein. Die Stimulation dieser erogenen Zone, die oft als der männliche P-Punkt bezeichnet wird, verspricht intensive und neue Lustgefühle.
Das Vorurteil: Nur Männer können durch die anale Stimulation zum Höhepunkt kommen, weil Frauen keine Prostata haben
Die weit verbreitete Annahme, dass Frauen die anale Stimulation nicht genießen können, weil sie keine Prostata haben, ist weitgehend unbegründet. Der Analbereich bei Frauen ist, wie auch bei Männern, mit einer Fülle von Nervenenden ausgestattet, die bei richtiger Stimulation zutiefst angenehme Empfindungen hervorrufen können. Von sanften Praktiken wie Rimming bis hin zu sehr intensiven Experimenten wie einer Doppelpenetration sind die Möglichkeiten für die anale Lust bei Frauen groß und vielfältig.
Tatsache ist, dass die oft vernachlässigte erogene Zone des Hintertürchens ein Spektrum an Lust bietet, das nur darauf wartet, erkundet zu werden. Die Fähigkeit, anale Stimulation zu genießen, hat nichts damit zu tun, ob man eine Prostata hat oder nicht. Diese Erkenntnis ermutigt zu einer offenen und vorurteilsfreien Herangehensweise und lädt alle Frauen dazu ein, mit Anal Play eine weitere sehr vielversprechende Facette ihrer Sexualität zu entdecken.
Das Vorurteil: Anal Play genießt man am besten zu zweit. Die anale Selbstbefriedigung ist nicht normal
Die anale Stimulation ist nicht nur eine von vielen Sexpraktiken, die man sehr gut zu zweit ausprobieren kann, sondern auch eine sehr befriedigende Möglichkeit für Solomomente. Das eigene Hintertürchen zu erkunden, ist nicht ungewöhnlich oder unnormal, sondern, ganz im Gegenteil, eine ganz natürliche Herangehensweise, um den eigenen Körper mit den ganz persönlichen Vorlieben kennenzulernen.
Am besten funktioniert die anale Selbstbefriedigung mit einem Sexspielzeug. Ob Dildo, Prostata-Massagegerät oder Analplug, die Möglichkeiten sind endlos. Dabei genießen Sie die absolute Freiheit, so herumzuexperimentieren, wie es Ihnen selbst am besten gefällt, ohne auf eine andere Person Rücksicht nehmen zu müssen.
Das Vorurteil: Anal Play und vor allem der Anilingust ist von Natur aus ungesund
Viele glauben fälschlicherweise, dass die anale Stimulation schmutzig und ungesund ist. Es stimmt natürlich, dass im Analbereich verschiedene Bakterien angesiedelt sind. Mit der richtigen Vorbereitung ist Anal Play und der Anilingus aber absolut hygienisch. Der Schlüssel liegt in der Vorbereitung und Sauberkeit: So sind das gründliche Reinigen und Sterilisieren von Sexspielzeug nach jedem Gebrauch und eine Analdusche vor dem Verkehr entscheidende Maßnahmen, die sich ganz einfach und unkompliziert umsetzen lassen.
Allen Einsteigerinnen und Einsteigern empfehlen wir unsere Ratgeber zum Thema. Darin finden Sie zum Beispiel interessante Informationen zur Analdusche und eine ausführliche Anleitung für einen Anilingus. Mit den Infos, Tipps und Empfehlungen aus unseren Ratgebern können wir hoffentliche alle Ängste und Sorgen zerstreuen und den Weg zu einem sehr hygienischen und erfüllten ersten Mal Anal Play ebnen.
Das Vorurteil: Durch regelmäßigen Analverkehr verändert sich die Form des Anus nachhaltig
Der Glaube, dass Analverkehr die Form des Anus dauerhaft verändern könnte, gehört in die gleiche Kategorie wie der Mythos, dass die Vagina nach häufigem Geschlechtsverkehr geweitet ist. Diese falschen Vorstellungen halten die Menschen davon ab, ihre Sexualität frei auszuleben.
Dabei sieht die Realität ganz anders aus: Das Hintertürchen besteht aus einem extrem dehnbaren Gewebe, das nach der Dehnung bei der analen Penetration wieder seine ursprüngliche Form annimmt. Nach einer starken Dehnung (zum Beispiel beim Fisting) kann es zwar zu einer vorübergehenden Erschlaffung des Schließmuskels kommen, was jedoch völlig normal und vorübergehend ist. Der menschliche Körper ist sehr anpassungsfähig und strapazierfähig. Das gilt auch für das Hintertürchen. Funktion und Form bleiben im Laufe der Zeit gleich und lassen sich nicht durch irgendwelche Sexualpraktiken dauerhaft verändern.
Das Vorurteil: Bei der analen Penetration ist keine Verhütung erforderlich
Viele glauben, dass beim Analverkehr keine Verhütung erforderlich ist. Diese Annahme ist aber grundlegend falsch. Schließlich liegen die beiden Öffnungen von Anus und Vagina nah beieinander, sodass das Sperma ganz leicht vom Anus in die Vagina fließen kann. Das bedeutet, dass bei der analen Penetration nicht nur eine Schwangerschaft möglich ist, sondern auch Geschlechtskrankheiten übertragen werden können.
Egal, ob Sie gerade frisch jemanden kennengelernt haben oder wechselnde Geschlechtspartner haben, bei Partnern, deren Vorgeschichte Sie nicht kennen, ist die Verwendung eines Kondoms bei allen Sexpraktiken entscheidend für den Schutz von allen Beteiligten. Dadurch verhindern Sie nicht nur ungewollte Schwangerschaften, sondern schützen sich auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Grundsätzlich gilt: Mit der Verwendung eines Verhütungsmittels zeigen Sie Respekt und dass Sie Verantwortung übernehmen - eine wichtige Basis für jede sexuelle Beziehung.
Das Vorurteil: Sexspielzeug, das für die vaginale Stimulation gedacht ist, kann auch für die anale Stimulation verwendet werden
Die Sicherheit sollte beim Herumexperimentieren neuer Sexpraktiken immer an erster Stelle stehen. Das bedeutet auch, das geeignete Sexspielzeug dafür auszuwählen. Um peinliche und potenziell gefährliche Situationen zu vermeiden, die ein ärztliches Eingreifen erforderlich machen, ist es entscheidend, ausschließlich Sexspielzeug zu verwenden, das für Anal Play vorgesehen ist. Analplugs, Prostata-Massagegeräte oder Dildos mit Saugnapf ermöglichen eine sichere und gleichzeitig lustvolle Nutzung.
Das Vorurteil: Ein Analtoy kann problemlos auch für die vaginale Stimulation verwendet werden
Bei der Frage, ob ein Sexspielzeug, das für die anale Stimulation verwendet wird, gefahrlos auch für die vaginale Penetration eingesetzt werden kann, darf ein entscheidender Punkt nicht außer Acht gelassen werden: die Sextoy-Hygiene. Obwohl es aufgrund der natürlichen Barriere des Gebärmutterhalses praktisch unmöglich ist, ein Sextoy in der Vagina zu "verlieren", kann es bei der Verwendung desselben Sexspielzeugs für zwei Körperöffnungen zur Übertragung von Bakterien und Keimen kommen.
Dadurch steigt das Risiko, Infektionen wie Blasenentzündungen oder einen Scheidenpilz zu entwickeln, erheblich. Einige nicht poröse Spielzeuge können zwar zwischendurch sterilisiert werden. Am einfachsten ist es jedoch, verschiedene Sexspielzeuge für die anale und vaginale Stimulation zu verwenden.
Das Vorurteil: Ein bisschen Speichel als Gleitmittel-Ersatz reicht vor der analen Penetration aus
Die Nutzung von Speichel als Gleitmittel für die anale Penetration ist in Pornos häufig zu sehen, sollte aber nicht nachgeahmt werden. Im Anus findet im Gegensatz zur Vagina keine natürliche Lubrikation statt. Daher ist es unerlässlich, bei der analen Penetration ein hochwertiges Gleitmittel zu verwenden, um die Gleitfähigkeit bei der Penetration zu verbessern und unangenehme oder sogar schmerzhafte Reibungen zu minimieren.
Für die anale Penetration und Stimulation gibt es spezielle Anal-Gleitmittel, die besonders lang anhaltende Gleiteigenschaften und eine sehr gleitfähige Textur haben, was vor allem bei den ersten Versuchen Anal Play von entscheidender Bedeutung ist. Mit einem guten Anal-Gleitgel gewinnen Sie nicht nur an Komfort, sondern auch an Sicherheit für alle Beteiligten.
Das Vorurteil: Die anale Stimulation gefällt allen, die es einmal ausprobiert haben
Der Glaube, dass alle Menschen Freude an der analen Stimulation haben, verkennt die Vielfalt der sexuellen Vorlieben und Geschmäcker. Wie bei jeder anderen Sexpraktik auch sind die Reaktionen und das Empfinden bei Analsex von Person zu Person sehr unterschiedlich. Für manche mag es eine Quelle intensiver Lust sein, für andere wiederum nicht.
Das Wichtigste ist, die eigenen Grenzen zu respektieren und mit dem Partner oder der Partnerin offen zu kommunizieren, wenn sich eine Erfahrung nicht so angenehm wie erhofft gestaltet. Eine verständnisvolle und respektvolle Reaktion wäre, diese unterschiedliche Wahrnehmung zu akzeptieren und hinzunehmen. Jede und jeder sollte ohne Druck und Stress neue Facetten der eigenen Lust entdecken dürfen.