Den Partner oder die Partnerin bei der Selbstbefriedigung zu erwischen, kann einen aus der Bahn werfen. Dabei kommt es viel häufiger vor, als man denkt. Es wirft Fragen auf und löst intensive Gefühle aus. Wie geht man nun konstruktiv und positiv damit um?
Selbstbefriedigung trotz Beziehung?
Im Allgemeinen wird Selbstbefriedigung mit Einsamkeit oder Singledasein in Verbindung gebracht. Dabei hat Selbstbefriedigung durchaus auch in einer erfüllten Paarbeziehung ihren Platz. Denn selbst wenn man in einer Beziehung ist, bietet die Selbstbefriedigung zahlreiche Vorteile für das eigene Wohlergehen und Sexleben. Tatsächlich kann man beim Masturbieren den eigenen Körper und die eigenen Vorlieben sehr gut kennenlernen. Indem man sich die Zeit nimmt, die eigenen erogenen Zonen zu erkunden und zu verstehen, was einem Freude bereitet, kann man auch dem Partner oder der Partnerin besser vermitteln, wie sich guter Sex anfühlt und so die Qualität des Sexlebens verbessern.
Auch für die körperliche und geistige Gesundheit ist Masturbieren von Vorteil. Bei der Selbstbefriedigung kann man Stress abbauen, die Schlafqualität verbessern und das Immunsystem stärken. Auf mentaler Ebene fördert Selbstbefriedigung das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl.
Entgegen der landläufigen Meinung ist Selbstbefriedigung in einer Beziehung keine Bedrohung für die Beziehung, sondern vielmehr eine Bereicherung. Jeder hat persönliche Bedürfnisse, die manchmal nur durch Masturbieren erfüllt werden können. Außerdem kann Selbstbefriedigung auch dazu dienen, Unterschiede in der Libido oder im Lebensrhythmus der Partner auszugleichen, ohne die Liebe oder das Verlangen in der Partnerschaft in Frage zu stellen.
Wenn man in einer Beziehung offen über Selbstbefriedigung spricht, kann sogar die Beziehung dadurch gefestigt werden. Schließlich öffnet dieses Gespräch die Tür für einen Austausch über die geheimen Wünsche und Fantasien des jeweils anderen und fördert so ein erfülltes und harmonisches Sexleben.
So reagieren Sie richtig, wenn Sie Partnerin oder Partner beim Masturbieren überraschen
Wenn man seinen Partner oder seine Partnerin beim Masturbieren überrascht, kann das unterschiedliche und manchmal intensive Gefühle auslösen: Überraschung, Verlegenheit, Wut oder Eifersucht. In dieser Situation ist es wichtig, mit den Emotionen umgehen zu können, um den anderen nicht zu verletzen oder Spannungen in der Partnerschaft zu verursachen.
Bevor Sie das Thema offen ansprechen, ist es klug, sich etwas Zeit zum Nachdenken zu nehmen. Wenn Sie einen Schritt zurücktreten, können Sie Ihre eigenen Gefühle und die Situation als Ganzes besser verstehen. Hat Ihnen die Situation bewusst gemacht, dass Sie unterschiedliche Erwartungen an Ihr Sexleben haben? Fühlen Sie sich betrogen oder vernachlässigt? Wenn Sie die Gründe für Ihre Gefühle erkennen, können Sie das Gespräch über die Situation konstruktiv angehen.
Steht das Gespräch mit Partnerin oder Partner an, achten Sie darauf, eine wohlwollende Haltung einzunehmen, um ihm oder ihr keine Schuldgefühle zu machen. Selbstbefriedigung ist eine ganz natürliche und persönliche Angelegenheit. Dem Gegenüber Schuldgefühle zu machen, könnte das Vertrauen in der Beziehung schädigen. Vermeiden Sie daher Vorwürfe und setzen Sie stattdessen auf Zuhören und Austausch.
Das Thema offen ansprechen
Beginnen Sie das Gespräch unbedingt auf eine positive Art. Verurteilen Sie Ihr Gegenüber nicht, sondern formulieren Sie Ihre Sätze so, dass diese Ihr Verständnis und Ihre Offenheit ausdrücken. Zu sagen "Ich würde gerne über etwas sprechen, das mich überrascht hat" ist z. B. konstruktiver als "Warum machst du das hinter meinem Rücken?".
Indem Sie ganz offen und ehrlich über Ihre eigenen Gefühle und Sorgen sprechen, tragen Sie dazu bei, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen. Sagen Sie geradeheraus, was Sie empfunden haben, sei es Überraschung, Sorge oder Verwirrung, ohne Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin die Schuld dafür zu geben. Erklären Sie, dass Sie lediglich versuchen, zu verstehen. Wenn Sie das Thema mit Einfühlungsvermögen und Respekt angehen, ebnen Sie den Weg für eine bessere Kommunikation und mehr Vertrautheit miteinander.
Besserer Sex durch Selbstbefriedigung
Vielleicht gelingt es Ihnen, diese Erfahrung als Chance zu sehen. Denn Selbstbefriedigung ist nicht nur etwas für einsame Momente, sondern kann auch eine Möglichkeit sein, die Nähe und Zweisamkeit in einer Beziehung zu stärken. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie Selbstbefriedigung in Ihr gemeinsames Sexleben integrieren können.
Eine Möglichkeit ist, gemeinsam Sexspielzeug zu verwenden. Sexspielzeug kann eine spielerische und aufregende Möglichkeit sein, neue Wege der Lust auszutesten und Ihr Sexleben aufzupeppen. Nehmen Sie sich die Zeit, zu zweit Sextoys auszuwählen, die Sie beide reizen, und diese gemeinsam zu benutzen.
Eine andere Möglichkeit ist, Partnerin oder Partner beim Masturbieren zuzusehen. Das kann sehr aufregend sein und Ihnen helfen, die Wünsche und Vorlieben von Partnerin oder Partner besser zu verstehen. Versuchen Sie auch, gemeinsam zu masturbieren und sich dabei anzusehen und zu berühren. Das schafft einen aufregenden und sinnlichen Moment der Verbundenheit und des gemeinsamen Vergnügens.
Außerdem können Sie die Selbstbefriedigung in Ihr Vorspiel und den Geschlechtsverkehr selbst einbinden. Indem Sie im Rahmen des erotischen Vorspiels masturbieren, können Sie Ihre Sinne wecken und sich körperlich auf den Geschlechtsakt vorbereiten. Während des Geschlechtsverkehrs kann Selbstbefriedigung dazu dienen, Ihr Vergnügen zu verlängern oder verschiedene erogene Zonen gleichzeitig zu stimulieren.
Grundsätzlich gilt: Wenn Sie gemeinsam mit Sexspielzeug experimentieren, vor Partnerin oder Partner masturbieren und die Selbstbefriedigung in Ihr Sexleben als Paar integrieren, können Sie neue lustvolle Facetten entdecken, die Ihr Sexleben und Ihre Beziehung garantiert bereichern.
Den Partner oder die Partnerin beim Masturbieren zu überraschen, kann in der Situation selbst verunsichern. Gleichzeitig ist es aber auch eine Chance, das Vertrauen und die Verbundenheit in Ihrer Partnerschaft zu stärken. Wenn Sie Ihre Emotionen im Griff haben und das Thema takt- und respektvoll ansprechen (und vielleicht sogar die Selbstbefriedigung in Ihr Sexleben integrieren), können Sie Ihre Beziehung um neue lustvolle Facetten bereichern.