Das erste Mal als Dom und Sub

Dom und Sub

Die Aussicht auf Ihr erstes Mal als Dom und Sub kann sehr aufregend und gleichzeitig einschüchternd sein. Das ist völlig normal. Daher hat sich das LOVE Team mit diesem Artikel das Ziel gesetzt, Ihnen ein paar Tipps an die Hand zu geben, wie Ihre erste BDSM-Session als Dom und Sub zu einem echten Erfolg wird.

In einem Dom-Sub-Rollenspiel übernimmt eine Person den dominanten Part und die andere Person den unterwürfigen Part. Die Rollen sind klar verteilt. Wie genau Sie das Verhältnis zwischen Dominanz und Unterwerfung ausgestalten, bleibt Ihnen überlassen.
Egal, wie Sie sich entscheiden, wichtig ist, dass alle Beteiligten sowohl mit der ihnen zugewiesenen Rolle als auch mit den vereinbarten Szenarien einverstanden sind. Legen Sie vorher gemeinsam fest, welche Grenzen nicht überschritten werden dürfen. Indem Sie offen darüber sprechen, drücken Sie Ihr Vertrauen in die andere Person aus und ermöglichen auf diese Weise eine optimale Vorbereitung auf Ihre erste BDSM-Session.

1. Informieren Sie sich

Dominanz und Unterwerfung sind zwei Schlüsselbegriffe für ein breites Spektrum an unterschiedlichen Sexpraktiken. Am besten lesen Sie sich vorher ein und informieren sich, welche Möglichkeiten sich Ihnen für Ihre ersten BDSM-Erfahrungen bieten. So starten Sie gut vorbereitet in Ihr erstes Mal als Dom und Sub und haben einen ersten Eindruck davon, welche Sexpraktiken Sie mögen, könnten oder nicht.

  • Schauen Sie einen Porno mit BDSM: Beim gemeinsamen Anschauen eines BDSM-Pornos finden Sie Inspirationen und Ideen für Ihr erstes Mal BDSM. Nutzen Sie die Gelegenheit auch, um sich auszutauschen und über Ihre Wünsche und Vorlieben zu sprechen.
  • Recherchieren Sie im Internet: Im Internet gibt es zahlreiche Informationen über BDSM. Auf einschlägigen Internetseiten, Blogs und in speziellen Foren können Sie sich mit den verschiedenen BDSM-Praktiken und -Spielarten vertraut machen und sich eigene Szenarien ausdenken.
  • Tauschen Sie sich aus: In BDSM-Gesprächsforen und -Gruppen können Sie sich mit anderen austauschen, die bereits Erfahrung haben. Stellen Sie ganz offen Fragen und holen Sie sich konkrete Tipps und Empfehlungen, mit denen Sie Ihr erstes Mal BDSM gestalten können.

2. Definieren Sie die Rollen

Mit Dom und Sub sind die beiden Rollen, die zu vergeben sind, eigentlich klar. Die Frage ist nur: Wer übernimmt welche Rolle? Und was bedeutet es genau, ein Dom oder ein Sub zu sein? Wichtig dabei ist: Respektieren Sie die Wünsche und Grenzen aller Beteiligten.

  • Verteilen Sie die Rollen: Wer übernimmt den dominanten Part? Und wer den unterwürfigen, passiven Part? Sprechen Sie über Ihre Wünsche und legen Sie fest, wer die Kontrolle auf der BDSM-Spielwiese übernehmen soll. Dabei sollte jede und jeder auf seine bzw. ihre Kosten kommen. Die Entscheidung, die Sie für Ihr erstes Mal BDSM treffen, muss nicht für immer gelten. Sie können die Rollenverteilung jederzeit umgestalten.
  • Setzen Sie Ihre Grenzen: In diesem Schritt geht es zunächst um eine ganz persönliche Reflexionsphase. Teilen Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin dann mit, welche körperlichen und emotionalen Grenzen nicht überschritten werden sollen. Respektieren Sie im Gegenzug auch die Grenzen, die Ihr Partner bzw. Ihre Partnerin für sich festgelegt hat.
  • Legen Sie ein Safeword und eine Geste fest: Damit Sie während der BDSM-Session die Möglichkeit haben, jederzeit aus Ihrer Rolle und dem Szenario auszusteigen, sollten Sie ein Safeword oder eine Geste bestimmen. Wird das Wort ausgesprochen oder die Geste ausgeführt, bedeutet dies, dass die BDSM-Session sofort abgebrochen wird. So garantieren Sie, dass Sie beide sicher und bedenkenlos in Ihr erstes Mal BDSM starten können.

3. Üben Sie mit einem soften Einstieg

Bei all den Vorbereitungen sollten Sie nicht vergessen, dass das Ziel von Ihrer ersten BDSM-Session vorrangig Spaß und Vergnügen sein sollte, indem Sie gemeinsam neue Spielarten ausprobieren. Das funktioniert am besten, indem Sie sich alle Zeit nehmen, die Sie brauchen und sich selbst keinen Druck machen.

So gelingt der softe Einstieg in die BDSM-Welt:

  • Verwenden Sie softes BDSM-Zubehör: Augenbinde, Federn oder Handfesseln sind perfekt für den sanften Einstieg geeignet. Gewöhnen Sie sich ohne Stress und Druck an das neue Sexspielzeug und testen Sie so aus, in welche Richtung es für Sie gehen soll.
  • Geben Sie einfache Befehle: Um den Sub nicht von Anfang an mit komplizierten Befehlen und Ansagen zu überfordern, können Sie mit ganz einfachen Befehlen anfangen, zum Beispiel: sich ganz langsam ausziehen, eine bestimmte Körperhaltung einnehmen oder eine spezielle erogene Zone stimulieren.
  • Bauen Sie nach und nach BDSM-Elemente in Ihre Sexroutine ein: Indem Sie Ihre übliche Sexroutine leicht abwandeln und BDSM-Elemente einbauen, können Sie sich langsam an die neuen Spielarten und Rollen gewöhnen. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, neue Stellungen oder Fesselspiele einzubauen.
  • Achten Sie auf die Reaktionen von Partnerin oder Partner: Sobald eine Person Schmerzen verspürt oder sich in der Situation nicht mehr wohlfühlt, sollten Sie Ihre Handlungen sofort unterbrechen. Dafür ist auf der einen Seite viel Offenheit und auf der anderen Seite Wohlwollen, Empathie und Verständnis erforderlich. Nur so können Sie eine respektvolle Dom/Sub-Beziehung aufbauen.

4. Testen Sie verschiedene Fesseltechniken aus

Fesseln sind im Spiel rund um Dominanz und Unterwerfung wahrscheinlich das wichtigste Accessoire. Welche Art Fessel und welche Fesseltechnik bevorzugen Sie?

  • Testen Sie verschiedene Fesseln aus: Handschellen, Fußfesseln, Armbinder oder Bondage-Seil? Sie haben die Qual der Wahl, was die Art der Fessel und die Fesseltechnik angeht. Mit jeder Fessel eröffnen sich Ihnen neue Möglichkeiten. Was spricht Sie am ehesten an?
  • Informieren Sie sich in unserem Bondage-Ratgeber: Zum Thema Bondage-Sexspielzeug hat das LOVE Team bereits einen Ratgeber verfasst. Darin können Sie nachlesen, welche Arten Fesseln es gibt, sodass Ihnen die Kaufentscheidung leichter fällt.
  • Legen Sie Wert auf Nutzungskomfort und Sicherheit: Sicherheit und Komfort sind im BDSM oberste Priorität. Stellen Sie sicher, dass die Fesseln nicht die Durchblutung stören und die Gesundheit und Sicherheit allgemein nicht beeinträchtigen.
  • Sprechen Sie miteinander: Achten Sie auf die Reaktionen von Partnerin oder Partner. Fühlt er oder sie sich wohl? Ist das gewählte Szenario für beide in Ordnung oder sollte es abgeändert werden? Insbesondere während des ersten Mals als Dom und Sub sollten Sie sich über Ihr Empfinden und Ihre Vorlieben austauschen und gegebenenfalls Änderungen vornehmen. So legen Sie die Basis für eine gute Dom/Sub-Beziehung.

Gut zu wissen

Bei BDSM-Spielarten mit Fesseln sind einige Sicherheitsmaßnahmen zu berücksichtigen:

  • Wenn Sie zum Fesseln ein Bondage-Seil verwenden, sollten Sie jederzeit eine an den Spitzen abgerundete Schere bereitliegen haben. So lässt sich das Seil im Notfall schnell durchtrennen. 
  • Lassen Sie die gefesselte Person niemals alleine im Raum. Sollte es zu Problemen oder Komplikationen kommen, müssen Sie schnell eingreifen können.

5. Leben Sie Ihre Rolle aus

Sind die Rollen verteilt und das Szenario klar, können Sie Ihren Rollen als Dom und Sub Leben verleihen! Falls es Ihnen an Ideen mangelt, hat das LOVE Team ein paar Vorschläge für Sie gesammelt:

  • Szenarien: Nehmen Sie Ihre Rolle an, leben Sie sie aus und füllen Sie auch das geplante Szenario mit Leben. Hier können Sie Ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Wie wäre es zum Beispiel mit der klassischen Lehrer-Schülerin-Konstellation? Oder mit Ärztin und Patient, Polizistin und Verbrecher, Chef und Angestellte, Herrchen oder Frauchen und Haustier? Je nachdem, welche Vorlieben Sie haben, können Sie alle diese Szenen nacheinander durchspielen und herausfinden, was Sie besonders anspricht.
  • Befehle: Als Dom können Sie sich in Ihren Befehlen steigern. Beginnen Sie mit einfachen Befehlen wie “Schau mich an!” oder “Komm her!”, “Auf die Knie mit dir!” oder “Antworte mir!”. Lassen Sie dann mehr und mehr erotische Elemente in die Befehle einfließen, um auf diese Weise die Erregung von beiden zu maximieren.

6. Und danach? Aftercare!

Unter dem Begriff Aftercare versteht man einen Moment der Zweisamkeit nach der BDSM-Session, in der man der anderen Person seine Zuneigung ausdrücken kann. Widmen Sie sich gegenseitig viel Aufmerksamkeit und lassen Sie die Emotionen und die Spannungen der BDSM-Session ausklingen. Dieser Moment nach der Session ist insbesondere für die Person, die die Rolle des Subs eingenommen hat, sehr wichtig. Aber auch für den Dom kann es ein schöner Moment sein, die Rolle zu verlassen und sich wieder in die reale Beziehungskonstellation einzufinden.

  • Aftercare auf körperlicher Ebene: Nach einer BDSM-Session hat sich Ihr Sub eine Extraportion, Pflege und Aufmerksamkeit verdient. Streicheln und massieren Sie ihn oder sie und bieten Sie etwas zum Trinken oder zum Essen an.
  • Aftercare auf emotionaler Ebene: Drücken Sie Ihren Dank, Ihren Respekt und Ihre Liebe aus. Zeigen Sie dem Sub Ihre Wertschätzung und Ihr Vertrauen. Nur dann wird er oder sie auch Lust auf ein weiteres BDSM-Experiment haben.
  • Aftercare des dominanten Parts: Auch der dominante Part braucht nach einer BDSM-Session Aufmerksamkeit und Zuwendung. Geben Sie ihm oder ihr die Gelegenheit, über die Session zu sprechen. War es schwierig, die Rolle des Doms einzunehmen? Besteht Interesse an einer zweiten BDSM-Session? Wenn ja, sollte irgendetwas verändert werden? Was hat gut funktioniert und was nicht? Hören Sie sich gegenseitig zu und zeigen Sie sich verständnisvoll, damit das nächste Mal BDSM für Sie beide wieder unvergesslich wird.

Wenn Sie sich nun für ein BDSM-Rollenspiel entscheiden, wünscht Ihnen das LOVE Team eine wundervolle erste Dom/Sub-Erfahrung, egal, welche Rolle Ihre sein wird. Wenn Sie weitere Fragen zum Thema haben, können Sie uns kontaktieren. Wir helfen weiter, wo wir können und unterstützen Sie bei Ihren ersten Schritten in der aufregenden Welt des BDSM.